02.12.2022 –, Agile Leadership
Sprache: Deutsch
Für agile Transformations- oder Veränderungsprozesse wird gerne auf externe Beratung wert gelegt. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme - „Ist-Analyse“ - der Organisation durch die externe Beratung folgt direkt die Mängelliste: das agile Mindset ist nicht gut genug ausgebildet, Teams sind nicht cross-funktional genug, PO sind nur Durchlauferhitzer, Boards werden nicht konsequent genug durch die Entwickler gepflegt, mangelnde Transparenz im Prozess, Scrum Master sind zu unerfahren, um die Probleme „richtig“ zu lösen (sonst wären ja nicht so viele offensichtliche Probleme vorhanden), etc.
Kommt dir das bekannt vor? Ist ein bisschen wie Bingo spielen oder Karten legen bei AstroTV: es kann jeder. Soll heißen: die Kunst ist nicht mittels der Ist-Analyse die Problemfelder aufzudecken und damit zu beeindrucken, dass diese schon nach einem Tag Begleitung der Organisation gefunden werden. Denn im Grunde ist das für die meisten Mitarbeitenden einer Organisation keine neue Information. Viel spannender hingegen ist, was denn schon alles unternommen wurde, um die „Probleme“ zu beheben und welche wichtigen Hinweise sich im Fortbestehen dieser verstecken.
Ich werde in diesem Vortrag zeigen, wie mit einer entsprechenden Haltung agile Veränderungen begleitet werden kann, sowohl als Externer, wie auch als interne Betroffene.
„Low Hanging Fruits“ in agilen Transformationen sind verführerisch. Sie suggerieren, dass in kurzer Zeit schnelle Erfolge erzielt werden können. Aber dies gilt nicht für alle Früchte. Denn es gibt gute Gründe, warum sich, trotz längerer, agiler Veränderungsvorhaben, die leckersten Früchte hartnäckig am „Baum der Organisation“ halten. Der Vortrag beleuchtet diesen Aspekt in agilen Transformationen.
Frederick Meseck ist freiberuflich als systemisch-agiler Berater unterwegs. Mit systemischen Denkansätzen unterstützt er Menschen, Teams und Organisationen in agilen Kontexten.